Aktuelles 28. Sept.
Ein liebes Hallo zusammen, zunächst möchte ich euch an einer Studie teilhaben lassen, auf die meine Tochter mich aufmerksam gemacht hat. Sie wird in etwas […]
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Aktuelles beschäftigt sich diesmal mit einem sehr ernsten Thema: den dramatischen Seiten im Tierschutz. Entsprechend ist die Lektüre nicht für jedes Nervenkostüm geeignet. Wir hoffen trotzdem, dass möglichst viele Menschen bereit sein werden weiter zu lesen, um zu verstehen, was in Rumänien vor sich geht. Ich bemühe mich bewusst, die Emotionen im Zaum zu halten und sachlich zu berichten.
Liebe Leser,
unser letztes Wochenende war ziemlich arbeitsintensiv. Gleich neun Hunde trafen am Samstag an verschiedenen Orten in Deutschland ein. Acht davon kamen aus dem Shelter in Rumänien. Für einige Team-Mitglieder hieß es zu Nachtschlafender Zeit aus dem Haus zu gehen. Auch Pflegefamilien und Adoptanten waren teils schon früh am Morgen auf den Beinen. Der Transport aus Spanien wurde in einen Unfall verwickelt, (Keine Sorge, den Hunden ist nichts passiert und der Fahrer ignorierte seine blauen Flecken), weshalb unsere Leute kurzer Hand umdisponierten und den Unfallort ansteuerten. Der Transport aus Rumänien meldete erst, er sei sehr zeitig dran, dann kam aber das Veterinäramt und kontrollierte ihn. Da alles vorschriftsmäßig war, durfte er die Fahrt fortsetzen, war aber natürlich nicht mehr im Zeitplan. An der Haltestelle an der zwei Teammitglieder drei Hunde abholten, rief ein Anwohner die Polizei, sie möge kontrollieren, ob die Hunde legal einreisen. Selber Trapo, zweite Kontrolle, auch hier wieder keine Beanstandung, aber Zeitverlust. Gegen 22 Uhr 30 war dann auch der letzte Hundechauffeur wieder zu Hause. Whatsapps, mails und Foreneinträge flogen nur so hin und her, ständig wurde telefoniert. Obwohl kaum ein reinrassiger Samojede dabei sein dürfte, hatten wir beschlossen, alle Hunde zu übernehmen, die Freunden von Nordischen, plüschigen, hellen Hunden zusagen könnten, um die Not im Shelter ein klein wenig zu lindern. Ursprünglich war nur von vier Notfellchen die Rede.
Aber wie soll man es über das Herz bringen, Hunden wie diesem nicht zu helfen? Jeder Tag in Rumänien ist äußerst gefährlich für die Tiere. Peewee hatte es geschafft, in dem allgemeinen Chaos, dem Hunde und Tierschützer vor Ort hilflos ausgeliefert sind, weg zu laufen. Sie war nur einen Tag unterwegs, dann fanden die engagierten Tierschützer vor Ort sie wieder. Aber 24 Stunden reichten bereits, um mit einer fürchterlichen Verletzung wieder zu kommen.
Peewee hatte nur noch ein Auge. Ich erspare es mir mich hier in Mutmaßungen zu ergehen, allerdings fehlt auch Balor ein Auge. Die Tierschützer vor Ort und wir waren unendlich froh, als Peewee und die anderen Hunde endlich ausreisen konnten. Zunächst weiter die kleine Hundedame betreffend. Sie reagierte völlig verängstigt, als sie aus der Box ihres Transporters geholt wurde. Erika und Monica hatten es mit einem zitternden, stetig ängstlich quietschendem, mageren Fellbündelchen von knapp 13 KG bei ca. 40-43 cm SH zu tun, welches felsenfest davon überzeugt war, man wolle ihm Gewalt an tun.
In Pflege bei einem Teammitglied kommt sie nun langsam zur Ruhe. Sie bekam sofort einen sicheren Rückzugsort, den sie dankend in Beschlag nahm. Peewee wird mit viel Geduld und Liebe beigebracht, dass ihr Leben sich jetzt von Grund auf ändert.
Zunächst wollte sie nicht mal in Gegenwart von Erika fressen, jetzt darf sie sie dabei bereits berühren.
Wir freuen uns über jeden Fortschritt, wie die kleinen Kinder auf Weihnachten. Vom sich in die Ecke drängenden Angsthund zum Hund der bereit ist zum erste Ausflug an der Leine z. B. heißt: Peewee fängt an zu begreifen, „mir geschieht nichts schlimmes“. Ein Arztbesuch war unumgänglich, da eine eingewachsene Wolfskralle entfernt werden musste und die Maus eine Blasenentzündung hatte. Die sofortige Notversorgung der Augenhöhle wurde in Rumänien gut ausgeführt, so gab es diesbezüglich für den Tierarzt hier nichts zu tun.
Bis Peewee adoptiert wird, wird sie schon einiges gelernt haben. Aber wir suchen für sie explizit Menschen, die, wo auch immer die Kleine von ihrer Entwicklung dann stehen mag, an der Stelle mit Geduld, Zuneigung und einer gewissen Erfahrung mit traumatisierten Hunden weiter machen. Bei den Gedanken an Peewee musste ich an Snoopy denken, der absolut nicht aus dem Wasserrohr kommen wollte, in dem man ihn gefunden hatte. Er hat auch seine Zeit gebraucht, hat sich aber zu einem wunderbaren, glücklichen Familienmitglied entwickelt. Dieses Glück soll auch unser kleines Mädchen erfahren.
Ebenfalls ihre Probleme brachten Navid (oben) und Rush mit. Auch sie haben durch Menschen viele schlechte Erfahrungen sammeln müssen. Beide Hunde wollen sich im Moment noch nicht anfassen lassen. Wobei Navid sich etwas zugänglicher zeigt. Rush ist eher der misstrauische Rädelsführer.
Um nachvollziehen zu können, was die Tiere hinter sich haben und was die Tierschützer in dem rumänischen Shelter ertragen, stelle ich nachfolgend einen Bericht ein, den eine kurzzeitige, freiwillige Helferin über die Zustände verfasst hat, nervlich selbst am Ende.
Nico ist gestern zusammen gebrochen !!!!!!
sie saß zwei stunden im auto und hat geheult !!!
es ist hier im moment so schlimm… ihr könnt es euch nicht vorstellen.. ich zitter am ganzen körper, das ich im moment eigentlich nicht in der lage bin was zu schreiben
der shelter quellt über.. jede woche kommen 100 hunde dazu.. die hundefänger sammeln wie bescheuert, panco ist so voll.. es regnet ohne ende… überall schlamm
wir standen heut daneben als so ein dämlicher w…. einen welpen getreten hat, flori ist ausgerastet und hat dann geweint… he hit my baby.. he hit my baby
es ist einfach viel zu viel im moment und sie sind einfach viel zu wenig im shelter 400 hunde.. in ppp 340 im moment.
davon 100 die jeden tag medikamente bekommen müssen
ihr könnt es euch wirklich nicht vorstellen wie es wirklich ist.. wirklich nicht !!!!!! ich habe es mir schlimm vorgestellt.. wirklich schlimm.. aber die realität ist zehnmal schlimmer
diese w….. (Hundefänger) nehmen illegale mittel um die hunde einzufangen.. sie schlagen sie teilweise im auto tot… die mädels wissen das und müssen nett sein… sie stehen daneben wenn sie die hunde prügeln und müssen nett sein.. sie wissen was die tun und müssen nett sein während sie innerlich zerbrechen..
die hundefänger kamen in den shelter als wir dort waren.. sie haben heute gebracht.. zusammengepfercht in käfige haben sie sie aus dem auto raus geschmissen… in die zwinger rein geworfen… ein hund wollte fliehen… sie sind ihm mit der schlinge hinterher… sie haben ihn erwischt.. und er flog an der schlinge gute zwei meter durch die luft und landete brutal am boden.. sie zerrten ihn dann über den boden und dann in den zwinger…
wir standen alle da.. wir brachen alle zusammen und weinten..
maria ging hin.. sagte sie bringen die hunde so um.. sie nehmen illegale sticks zum fangen der hunde.. aber wirklich machen konnte sie auch nichts..
sie müssen nett sein, sonst machen sie die türen zu und sie kommen nicht mehr ins panco,
sie tun in panco was sie können.. sie füttern dreimal am tag und kochen und machen alles was sie können… aber wir sind machtlos gegen den Regen und den Matsch.. die versinken da.. werden krank
die mädels rennen im strömenden regen durch die cages und machen und tun…
sie sind besorgt um jeden hund und vergessen dabei komplett sich selbst.. sie tun wirklich alles in ihrer macht stehende für die hunde..
holen sie nicht jede woche wenigstens zwanzig hunde raus, töten sie und sie wissen auch, es ist in pancos zuviel…
aber besser paar zuviel als tote hunde…
Es ist einfach unfassbar. Die Hundefänger müssen mit Respekt und Freundlichkeit behandelt werden, egal wie sehr sie die Tiere quälen, um zu verhindern, dass sie die Hunde gleich töten, anstatt sie zum Shelter zu bringen. Schlamm und Regen erschweren die Arbeit, so viele Hunde, die betreut werden wollen. Wir haben den größten Respekt vor der unfassbaren Kraft, mit der die Tierschützer vor Ort jeden Tag durchstehen.
Einige Hunde haben ihre rumänische Vergangenheit besser überstanden und/oder schneller überwunden.
Como hatte zunächst auch Angst vor dem, was ihm passieren könnte, wenn er seine Box verlassen würde. Er war absolut starr vor Angst. Zunächst weigerte er sich, wie Peewee, in Anwesenheit eines Menschen zu fressen oder zu trinken, aber bereits am 2. Tag fraß er seinem Pflegefrauchen aus der Hand. Nach vier weiteren Tagen fing er an zu spielen (-:
Als völlig unkompliziert zeigt sich Akia.
Sie maschierte beherzt zur Haustür ihrer Adoptantin rein. Karin, die u. A. für Akia das Hundetaxi war, formulierte es so:
„Sie ging rein, hier bin ich und hier bleibe ich.
Das war so super süss anzuschauen, Akia ist sofort zu Rosmarie, hat sich an ihre Beine geworfen und ging nicht mehr von ihr weg.“
Kenzo ist ein lieber und sanfter Hund. Er hatte zunächst Angst davor, ein Haus zu betreten, aber mit liebevoller Zuwendung wächst er über sich selbst hinaus. Selbst ein Bad, welches unumgänglich war, hat er ganz friedlich über sich ergehen lassen, obwohl es ihm nicht geheuer war.
So mutierte das zerrupfte, verfilzte, mit Milben befallene Wesen zu einer gepflegten Schönheit, die sich deutlich wohler in ihrer Haut fühlt.
Yakimo zeigte sich sofort aufgeschlossener. Oben sieht man ihn nach seiner Ankunft, noch mit der Shelter Marke am Ohr.
Er bekommt nur bei plötzlichen lauten Geräuschen einen Schreck, aber sonst ist er guter Dinge. Er bewegt sich selbstverständlich durch das Haus, zeigt schön an, wenn er raus muss, frisst mit gutem Appetit und liebt es zu schmusen.
Mit den beiden anderen Hunden im Haushalt versteht er sich gut.
Hier noch ein neueres Foto. Wer an ihm oder einem der anderen Rumänen Interesse hat, die noch nicht vermittelt sind, kann seinen möglichen Herzenshund gerne besuchen und kennen lernen.
Nun noch zu dem Shelter. Die Menschen, die sich dort aufarbeiten, sind alles Freiwillige, die ohne Bezahlung ihre Freizeit dazu verwenden, alles zu tun, was sie irgendwie können. Es fehlt an Medikamenten, Mittel gegen Ungeziefer, Wurmkuren, die Sorge genug Futter aufzutreiben verfolgt sie ständig und sie träumen von wenigstens ein paar Hundehütten für die kranken, verletzten Tiere, die 100 € pro Stück kosten und somit unerschwinglich sind. Ebenfalls von weiteren freiwilligen Helfern, die z. B. bereit wären ihren Urlaub mit harter Arbeit zu verbringen. Wer also Antibiotika zu Hause hat, Schmerzmittel oder andere der aufgezählten Dinge und diese nicht mehr benötigt, bitte bei Karin oder mir melden. Wir stellen dann den Kontakt zu unserer Ansprechpartnerin her. Futterspenden mit einem Paket zu schicken ist zu teuer, aber sie könnten auf dem Rückweg an einer der Haltestellen übergeben werden, wenn Hunde nach Deutschland gebracht werden. Medikamente kann man gut versenden. Wer im Freundeskreis der Hundehalter sammelt, könnte ein schönes Päckchen zusammen bekommen. Auch jede finanzielle Unterstützung wird natürlich dankend angenommen. Vielleicht sucht ja auch im Bekanntenkreis jemand einen Mischlingshund? Auf dieser Seite werden einige der im Shelter befindlichen Hunde vorgestellt.
http://www.adopt-valcea-dogs.de/
Wir können (leider) nicht alle Hunde dieser Welt retten, aber wenigstens die Welt einiger Hunde! Lasst es uns gemeinsam tun.
Liebe Grüße,
Simone
Ein liebes Hallo zusammen, zunächst möchte ich euch an einer Studie teilhaben lassen, auf die meine Tochter mich aufmerksam gemacht hat. Sie wird in etwas […]
weiterlesenEin liebes Hallo zusammen, heute fange ich mit einer der Geschichten an, die leider so absolut typisch sind. Adin lief alleine auf einer Straße in […]
weiterlesenDa ich im Urlaub bin fällt Aktuelles heute leider aus. Nächsten Samstag gibt es dann wieder SiN -Neuigkeiten (-: liebe Grüße, Simone
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