Kinder und Hunde

"SiN-volles" aus Hundesicht

Liebe Eltern,

eure Kinder und wir können durchaus dicke Freunde werden, aber ihr müsst uns dabei helfen!

Bitte lasst uns nie mit Babys oder kleinen Kindern alleine. Selbst der gutmütigste Hund kann vor Schreck schnappen, wenn ihm plötzlich ins Ohr gebrüllt wird, ein Knirps ihm aus versehen auf die Rute tritt und/oder womöglich noch auf ihn drauf fällt. „Jaul“. Darum erzähle ich jetzt, wie die Kind-Hund Beziehung zum schönen Miteinander wird.

Unsereins sollte sich einen Überblick verschaffen dürfen, wer da ins Haus kommt. Gebt uns Hunden die Chance, das kleine Menschenwesen erstmal mittels Nase kennen zu lernen. Der frisch gebackene Papa kann aus der Klinik getragene Babykleidung mit nach Hause bringen. Auch volle Windeln übermitteln uns interessante Botschaften und der Vater muss sich sowieso an den Umgang mit der Nachwuchsverpackung gewöhnen (-:

Das erste direkte Kennenlernen muss äußerst behutsam vor sich gehen. Am liebsten, wenn das Baby schläft oder ziemlich gesichert zufrieden und entsprechend ruhig ist. Lautes Babygeschrei kann für die empfindlichen Hundeohren eine unangenehme Sache sein. Die erste Begegnung soll mit einer positiven Erfahrung für den Vierbeiner verknüpft werden. Helft uns also das Kennenlernen des menschlichen Nachwuchses mit angenehmen Erfahrungen zu verbinden. Der alte „Leckerchen-in-Schnauze-stopf-Trick“ in Babys Anwesenheit wäre eine tolle Belohnung für neutrales bis freundliches Verhalten.

Außerdem vermeidet bitte uns Hunde eifersüchtig zu machen. Spart nicht mit Lob, wenn wir uns mustergültig benehmen. Ein Hund, der in Frauchens oder Herrchens Beisein mit ins Kinderzimmer gehen darf und dafür belohnt wird, dass er friedlich beim Wickeln oder Stillen zusieht, kann eine positive Verknüpfung zum Baby herstellen. Der Vierbeiner, dem ständig die Tür vor der Nase zugeknallt wird, dürfte anfangen den kleinen Schreihals als unerwünschten Eindringling wahr zu nehmen, der ihn von „seinen Menschen“ trennt.

Kommt der Hund zu etwas älteren Kindern ins Haus, müssen diese vor seiner Ankunft gut vorbereitet, ihnen erklärt werden, dass es keine lebendig gewordene Disneyfigur ist, die einziehen wird.

Ich liste einige Dinge auf, die uns Fellknäulen wichtig sind.

  • Bitte behandelt uns mit derselben Freundlichkeit und dem Respekt, mit der/dem ihr behandelt werden wollt.
  • Beim ersten Kennenlernen bleibt ruhig aufrecht stehen, ein klein wenig weggedreht von uns und lasst uns an eurer Hand schnuppern.
  • Akzeptiert, dass wir unsere Ruhephasen brauchen. Gerade Welpen benötigen wie Babys noch sehr viel Schlaf.
  • Wir brauchen einen Rückzugsort, den wir jeder Zeit aufsuchen können und an dem wir garantiert nicht gestört werden.
  • Schreit uns nicht an, wir haben ein viel empfindlicheres Gehör als ihr.
  • Tut uns nicht weh, wir spüren den Schmerz genau wie ihr.
  • Fasst uns nicht einfach von hinten an. Achtet darauf, dass wir euch sehen, wenn ihr euch uns nähert, sonst könnten wir uns erschrecken.
  • Stört uns nicht beim Fressen, ihr wollt doch auch nicht, dass man euch den leckeren Kuchen vor der Nase wegschnappt.
  • Lasst euer Spielzeug nicht rum liegen, wenn ihr nicht wollt, dass wir es klauen.
  • Wenn das doch passiert, versucht nicht es uns weg zu reißen, holt einen Erwachsenen
  • Schaut uns wenn, dann nur ganz kurz in die Augen. In der Hundesprache ist das nämlich eine Drohgebärde.
  • Wenn ihr vor uns weg rennt, dann wundert euch nicht, wenn wir hinterher laufen. Ihr habt doch sicher schon mal „Fangen“ gespielt. Wir lieben es.
  • Zwingt uns nicht zum Schmusen, wenn wir uns abwenden oder weg gehen wollen, dann lasst uns bitte unseren Willen.

Noch ein paar Worte an die Eltern

Egal ob euer künftiger Hund vom Züchter oder aus dem Tierschutz kommt und unabhängig von seinem Alter, erkundigt euch bitte, ob bereits irgendwelche Erfahrungswerte vorliegen, wie der Hund sich Kindern gegenüber verhält.

Außerdem achtet bei der Auswahl eures neuen Familienmitglieds auf die rassespezifischen Veranlagungen. Manche Rassen eigenen sich besser als Familienhund als andere.

Sollte irgendjemand im Familienverbund unsicher sein, ob so auch wirklich alles richtig läuft, dann bitte das Geld für einen guten Hundetrainer investieren, bevor es zu wiederholten Missverständnissen zwischen Tier und Mensch kommt. So manches Gebaren, welches für ein Kind natürlich ist, wird in der Hundesprache als unmögliches Benehmen empfunden. Da kann ein „Dolmetscher“ gut klärend eingreifen. Wir Pelzgesichter wollen doch zu einem glücklichen Mensch-Hund Rudel gehören, das voneinander partizipieren kann und sehnen uns nach einer Freundschaft fürs Leben! (-:

 

 

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