Karin Büchel

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Liebe Sammyfreunde,

mein Name ist Karin, ich bin aus der Schweiz, gebürtige Bündnerin, und habe meine Liebe zu den Samojeden schon vor zirka 20 Jahren entdeckt. Doch leider hatte ich durch die Berufstätigkeit keine Zeit mir einen so faszinierenden Hund anzuschaffen, also beließ ich es dabei, für diese Rasse zu schwärmen.

Im 2003 veränderte sich mein und das Leben meines Mannes drastisch. Ich wurde halbseitig gelähmt, und erfuhr, dass ich an Multipler Sklerose leide. Also, Planänderung, ich entschied mich, auf langes Drängen meines Neurologen, die Arbeit zu reduzieren, erst mal auf 50%, und so hatte ich ja Zeit. Wir haben uns lange informiert, den Charakter der Samojeden studiert, und wir waren uns bewusst, dass das Hunde sind, die extrem viel!! Bewegung und uneingeschränkte Aufmerksamkeit brauchten, und auch richtige Sturköpfe sein können, also super zu mir passen würden, und so haben wir am 06.06.2004 unseren ersten Samojedenwelpen Tajmyr nach Hause geholt.

Ich konnte mit ihm meine angeschlagene linke Seite wieder trainieren, indem ich, wie beim Welpen ja erforderlich, jeden Monat fünf Minuten längere Spaziergänge gemacht habe, und allen Kritikern zum Trotz, (du bist ja wahnsinnig, sich mit deiner Krankheit einen Schlittenhund anzuschaffen!! hallo, ich bin nicht tot, sondern nur ein bisschen Bewegungseingeschränkt!) haben wir unser erstes Jahr super miteinander geschafft.

Ich konnte wieder eine Stunde am Stück gehen, doch ich musste Anfang 2005 nochmals mit dem Arbeitspensum zurückfahren, bis auf 25%, und das war sehr schlimm für mich. So war schnell klar, dass noch ein zweiter Sammy her musste, auch weil die Hunde ausgesprochene Rudeltiere sind und der Mensch nur bedingt die vierbeinigen Kollegen ersetzen können. Und so ist am 12. Juni 2005 unser Ujar bei uns eingezogen. Die Hunde haben mir so viel gegeben, die nötige Kraft, aber auch das Bewusstsein für das schöne im Leben, für das Wichtige!

Denn bei Ujar haben wir ja gesehen, wie schnell sich alles ändern kann. So haben wir unser Leben als kleines Rudel zusammen genossen und uns jeden Tag der Schönheit des Zusammenseins gefreut. Da wir ja leider wussten, dass uns Ujar nicht ewig erhalten bleibt, er hatte von Geburt an eine chronische Niereninsuffizienz, und bei dem Verein Samojede in Not ganz viele arme Tröpfe auf ein gutes Zuhause warten, haben mein Mann und ich uns entschieden, dass wir Merlin bei uns aufnehmen, und ihm ein schönes Leben ermöglichen. So zog am 16. Februar 2008 der dritte Samojede bei uns ein, und wir durften eine kurze Zeit in einem fünfer Rudel leben. Leider war der unausweichliche Tag am 13. Mai 2008, gekommen, und Ujar hatte seine Lebensenergie aufgebraucht.

Wir haben ihn gemeinsam zu Hause über die Regenbogenbrücke gehen lassen, und es war, wie wenn ein Teil von mir gestorben wäre. Ich habe erst gemerkt, wie eingespannt ich mit Ujar war, als er nicht mehr körperlich bei uns war. Im letzten Jahr musste ich ihm alle vier Stunden über seine Sonde Wasser zuführen, viel öfters als mit den anderen zwei mit ihm raus gehen, seine Sondenöffnung pflegen, und vieles mehr, und doch war es nie eine Belastung, sondern einfach nur Freude, dass wir ihn zwei Jahre, elf Monate und einen Tag erleben durften, und viel von unserem kleinen Baby lernen konnten.

Also hatten wir noch zwei Sammys, und die brauchten auch Aufmerksamkeit, besonders Merlin, da er ja noch ein bisschen eingeschränkt war von der Hüftoperation, wo er ein neues Gelenk einsetzten bekommen hat. So hatte ich ja noch ein großes Bärchen, das ich pflegen, bemuttern, und betüddeln konnte. Auch das war eine super Intensive Zeit, und Merlin ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Er war MEIN Hund, natürlich hatte Tajmyr, und hat immer noch, genau so in meinem Herzen seinen Platz, und man hat keinen lieber als der andere, aber mit Merlin hatte ich eine besondere Beziehung.

Am Anfang konnten wir ihn nicht mal richtig anfassen, und nach ganz kurzer Zeit war er so fixiert auf mich, dass er mich nur sehr ungern aus den Augen gelassen hat. Er hatte mir absolute, bedingungslose Liebe entgegen gebracht, und ich ihm genauso.

Ende Juli 2009 kam dann die zweite Schockdiagnose, Degenerative Myelopathie, eine unheilbare Nervenkrankheit (meiner MS sehr ähnlich) die zur Lähmung führt. So konnten wir beide voneinander profitieren. Ich konnte ahnen, wie es ihm ging, wenn seine Beine nicht richtig wollten und mich ihm anpassen und ihn richtig behandeln, und er hat mir immer wieder gezeigt, dass man nicht aufgeben darf.

Am 31. November 2009 mussten wir dann auch Merlin in unserem Rudel verabschieden, und auch er durfte zu Hause seine letzte Reise antreten, und obwohl seine Krankheit so fortgeschritten war, dass es Zeit war zu gehen, hatte er sich gewehrt, bis ich ihm ins Ohr geflüstert habe, dass es in Ordnung sei, und dass er bitte gehen lassen soll, dass ich alleine zurecht komme, da hat er einmal tief geatmet, und ist dann endlich friedlich gegangen.

Ihr seht, unsere Tiere haben ein ganz andere Verbindung zu uns, eine viel tiefere, sensiblere, und vielleicht auch emotionalere, die nicht alle verstehen können, und das hat mich dann auch Schlussendlich dazu bewogen, das Team von Samojede in Not zu unterstützen. Meinen Sorgenkindern durfte ich ein schönes und erfülltes Leben ermöglichen, bis ihre Zeit gekommen war, und es hat noch so viele arme Sammys, dass man einfach helfen muss, und wir sind absolut jedem dankbar, der ein Herz für solche Notfelle hat, und eines bei sich aufnimmt.

Eure Karin
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